Nirgendwo in Mitteleuropa finden sich auf so dichtem Raum so eindrucksvolle Zeugnisse der Leistungskraft der europäischen Bürgerwelt wie in Flandern und Brabant. Während der flandrische Westen Belgiens mit Brügge und Gent großartige mittelalterliche Stadtbilder bewahrt hat, stehen die brabantischen Städte Antwerpen, Löwen und Brüssel für den fortwährenden Aufstieg der Bürgerwelt in der frühen Neuzeit. Vollendet harmonische Platzanlagen, Rathäuser, Belfriede und Beginenhöfe laden ebenso zum Betrachten und Verweilen ein wie farbenprächtige Darstellungen der zeitgenössischen Lebens in der (alt)niederländischen Malerei. Ein Abstecher nach Waterloo bietet Anlaß, nach den Ursprüngen belgischer Identität zu fragen.

DIENSTAG: Nach zeitiger Abfahrt aus Münster gelangen wir am späten Vormittag in das brabantische Antwerpen. Auf einem Stadtrundgang mit dem Besuch der einzigartig erhaltenen Werkstätte des Renaissance-Buchdruckers Christoph Plantin (UNESCO-Weltkulturerbe) und des Hauses von Peter Paul Rubens versetzen wir uns in das große Zeitalter der Scheldemetropole. Weiterfahrt nach Gent, gemeinsames Abendessen und erste von fünf Übernachtungen in einem 4-Sterne-Stadthotel.

MITTWOCH: Gent ist nicht nur der zweckmäßige zentrale Standort einer Reise nach Flandern und Brabant, sondern auch eine Augenweide für die Entdeckung der flandrischen Stadtkultur. Unsere ausgiebige Zeitreise führt uns von der Burgstadt (Gravensteen) zur Hafen- (Graslei und Korenlei), Handels- (Belfried) und Kunststadt (z.B. der Genter Altar in der St.-Bavo-Kathedrale).

DONNERSTAG: In Brüssel werden wir an den europäischen Institutionen vorbei im wahrsten Sinne zum Kern der Stadt vordringen, dem grandios pittoresken ‚Großen Platz’ (UNESCO-Weltkulturerbe). Auf unserem Stadtspaziergang besuchen wir auch das überaus reiche Museum der Schönen Künste. Nach einer kurzen Busfahrt entdecken wir im Südosten der Stadt (UNESCO-Weltkulturerbe) phantasie- und prachtvolle Spuren der Entstehung des europäischen Jugendstils.

FREITAG: Für die Altstadt von Brügge bedeutete ihre Blütezeit zugleich ihren Stillstand. Seit dem 15./16. Jahrhundert ist die mittelalterliche Struktur von Bebauung und Kanälen unverändert (UNESCO-Weltkulturerbe). Die Gründe lernen wir auf unserem Gang durch die westeuropäische Finanzmetropole des Spätmittelalters verstehen, der uns zugleich ihre größten Kunst- und Architekturschätze näherbringt.

SAMSTAG: Auch das heutige Nordfrankreich zählt zur historischen Landschaft Flandern. In der bildhübschen Metropole des französischen Flandern, Lille, erkennen wir die für Flandern typischen Merkmale der Altstadtarchitektur wieder und sehen im Musée des Beaux-Arts, dem zweitwichtigsten Frankreichs nach dem Louvre, Höhepunkte der (alt)niederländischen Malerei. In Ypern setzen wir uns mit dem Flandern verheerenden Geschehen des Ersten Weltkrieges auseinander und bewundern zugleich die grandiose wiederaufgebaute Tuchhalle.

DETAILs

Busreise, 5 Übernachtungen mit Frühstück in Gent, 2 Abendessen, Besichtigungsprogramm mit Eintritten, Reiserücktrittskostenversicherung, Sicherungsschein

Preis

ca. 880 Euro, EZ-Zuschlag ca. 180 Euro

Diese Reise wurde vom 10. bis 15.08.2010 mit 29 Teilnehmern durchgeführt.